Herbsttreffen des rheinisch-westfälischen Gothenzirkels in Köln-Deutz

Nach wie immer subtiler Vorbereitung durch Bbr. Markus Knemeyer – fünf verschiedene Termine standen zur Auswahl, um möglichst Vielen die Teilnahme zu ermöglichen – trafen sich acht Bundesbrüder mit Anhang am 22. September um 15.00 Uhr in Köln Deutz im „Triangle Turm“ im Restaurant „Mongos“. Nach der Begrüßung bei Kaffee, Kuchen und Mango/Ingwer/Eis wurden die seit dem Treffen im Frühjahr aktuellsten Neuigkeiten ausgetauscht.

Gegen 16.00 Uhr bat uns Bbr. Ludger Epe – mit Schirm und wetterfester Kleidung – mit dem Aufzug hinauf auf die Aussichtplattform des „Triangle“ in 103,20m Höhe. Leider war das Wetter an diesem Tag nicht wie in diesem Jahr üblich sonnig und heiß, sondern bedeckt, regnerisch und recht frisch, sodass das zu Füßen liegende einmalige Köln Panorama uns nicht strahlend entgegenleuchtete. Ludger hat dann mit fundiertem Wissen die Stadt- und Panorama-Beschreibung durchgeführt!

Beginnend beim Siebengebirge im Süden, alle den Rhein überspannenden Brücken bis zur Mülheimer Brücke im Norden mit ihren entsprechenden technischen Besonderheiten erklärte er das einmalige Panorama, bevor er dann auf die besonderen Kleinodien der Stadt einging. Im Zentrum und direkt vor und unter uns, verbunden über die die Bahn führende Hohenzollernbrücke, der Dom!

Hier ging Ludger auf die Baugeschichte, beginnend 870 bis zur Baueinstellung 1560 (abgeschlossener Chor, Turmhöhe 56m) und hob die sakrale Bedeutung nach Überführung der Reliquien derHeiligen Drei Könige aus Mailand hervor. Die Vollendung des Baus (1842-1880) mit dem 157,31m hohen Südturm wurde 1841 durch eine Bürgerinitiative angeregt.

Ferner zeigte und erklärte er das wichtigste über die alten und aus dem Panorama herausragenden, großen romanischen Kirchen: Groß und Klein St. Martin, St. Kunibert, St. Gereon, St. Aposteln, St. Pantaleon und St. Andreas. Auch die neueren und profanen herausragenden Gebäude wie Hauptbahnhof, Museum Ludwig, Römisch-Germanisches Museum, Stadium, Schokoladen Museum, „Colonia Tower“ und viele andere wurden mit entsprechenden Fakten und Bedeutungen beschrieben.

Zuletzt erklärte Ludger uns aber auch die wichtigen Gebäude unter uns in Deutz: die „Alte“ – heute Zentrum der RTL-Senderanstalt und Lufthansa-Verwaltung – und „Neue“ Messe, die Gebäude der LVR, die „Köln Arena“ und vor der Deutzer Brücke, auf dem Gelände des römischen Brückenkopfs, die Kirche Alt St. Heribert, auf die Ludger auf dem Weg zum „Brauhaus ohne Namen“ noch näher eingehen würde.

Wieder auf dem Boden Kölns angelangt ging es zunächst zum Denkmal, das dem Ingenieur Otto in Form des von ihm erfundenen Einzylinder-„Otto-Motors“ vor der Alten Messe und dem Deutzer Bahnhof gewidmet ist. Hier ging Ludger besonders auf den bedeutenden Deutzer ein und hob dessen bahnbrechende Entwicklung als Grundlage für die heutige „Mobilitätsgesellschaft“ hervor.

Weiter ging es entlang und auf dem neuen zum Zweck des Hochwasserschutz errichteten rechtsseitigen Rheinboulevards zu den verschiedenen dabei freigelegten Fundamenten eines alten Wehrturms, erbaut von den Grafen von Berg im 11. Jh., und besonders die des ehemaligen römischen Brückenkopfs: Kastell und Lager „Divitia“ zur Sicherung der ersten steinernen Brücke, der „konstantinischen“ über den Rhein. Sie bilden heute den „Historischen Park Deutz“ als Bodendenkmal! Ludger erklärte nun mit alten Dokumenten nicht nur die Bedeutung des Kastells, sondern abschließend und sehr ausführlich die Geschichte der jetzt auf dem Bodendenkmal liegenden Kirche „Alt St. Heribert“. Der Sage nach hat der Kölner Erzbischof Heribert als Sekretär Kaiser Otto III. in Italien begleitet und diesem auf dem Sterbebett versprochen, ein Kloster zu Ehren Mariens in Köln zu gründen. Die Abtei wurde 1003 gegründet, die romanische Abteikirche 1020 von Herbert eingeweiht und erhielt auch seinen Namen. Als „Duxer (Deutzer) Dom“, als Pfeilerbasilika, wurde sie 1663 aus den Trümmern des alten Klosters in heutiger Form wiederaufgebaut; sie wird heute den 13 „kleinen“ römischen Kirchen in Köln zugezählt und ist Zentrum der griechisch-orthodoxen Gemeinde; bei der Passage wurden wir Zeuge einer überschwänglich feiernden Hochzeitsgesellschaft!

Nach einem kurzen Weg zunächst unter der Deutzer Brücke hindurch, dann über die „Deutzer Freiheit“, der lokalen Einkaufsstraße und durch kleine Gassen landeten wir dann im Brauhaus, wo wir in gemütlicher, bundesbrüderlichen Runde bei frischem Kölsch und traditionellen, lokalen Spezialitäten den Tag ausklingen ließen.

Dank besonders Dir, lieber Ludger, für Deine Stadtführung mit den neuen und besonderen Erklärungen, die uns Köln vom anderen, vom Deutzer Ufer, aus neuer Perspektive erleben und kennenlernen ließ! Auch Dir, lieber Markus, gilt unser besonderer Dank, uns immer wieder die Treffen des Rheinisch-Westfälischen-Gothenzirkels zu ermöglichen und uns mit Besonderheiten unserer Region vertraut zu machen!

Autor: Bbr. Jürgen Dieckmann Tt! GW! 

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