Max Mohr und andere Würzburger Juden

Dr. Roland Flade: „Max Mohr und andere Würzburger Juden im Ersten Weltkrieg“

„Würzburg liest ein Buch“ ist seit 2014 fester Bestandteil der Kulturszene in unserer fränkischen Stadt. Dieses Jahr stand der in Würzburg geborene jüdische Schriftsteller, Arzt, Alpinist und Abenteurer Max Mohr (1891–1937) im Fokus. Uns wurde die Ehre zuteil, in diesem Rahmen am 22. Juli Dr. Roland Flade im Gothenhaus willkommen heißen und seinem öffentlichen Vortrag mit dem Titel „Max Mohr und andere Würzburger Juden im Ersten Weltkrieg“ lauschen zu dürfen. Detailliert ging der Referent auf einzelne Persönlichkeiten ein und schilderte ihr Leben zu Zeiten des Ersten Weltkriegs. Ein genereller Überblick über die vorherrschende politische und gesell­schaftliche durfte in Zuge dessen nicht fehlen. Viele deutsche Juden versuchten den aufkommenden Anti­semitismus mit hoher Kriegs- und Kampfbereitschaft zu dämpfen. Leider blieb dies ohne Erfolg, wie der spätere Zweite Weltkrieg bewies. Nach einer eindrucksvollen Präsentation ging unser Philister­senior Prof. Dr. Matthias Stickler noch auf den Erbauer des jetzigen Gothenhauses ein. Max Mandelbaum war jüdischer Apotheker und im Zuge des Zweiten Weltkriegs nach Amerika ausge­wandert. Nach beendetem Krieg blieb er allerdings dort und verkaufte Gothia schlussendlich das Haus. Zu diesem Zeitpunkt wohnten einige Displaced Persons im Erdgeschoss, was auch nach Kauf und Einzug von Gothia im ersten Stock so blieb. Nach allen Ausführungen führten die Bundesbrüder Stickler und Theiss die Zuhörer­schaft in Kleingruppen durch unser geliebtes Haus. Den Abend konnten wir dann noch bei einem kleinen gemeinsamen Umtrunk im Garten ausklingen lassen.

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