Über ein wiederkehrendes Ereignis zu lesen kann einen treuen Leser schnell langweilen; dementsprechend möge bei diesem Stiftungsfestbericht der Fokus auf dem Außergewöhnlichem liegen, aber gleichzeitig soll auch ein neuer Leser folgen können. Einer erfreulichen Tradition folgend fand das diesjährige 124. Stiftungsfest wieder bei „Gothenwetter“, sprich sommerlichen sonnigen Temperaturen um die 30 °C statt. Den Auftakt bildete der Fahnenaufzug am 28. Juni mit dem anschließenden Gesellschaftsabend bei gelungener Live-Musik von Bbr. David Spang und einem kalten Büfett.
Auf den obligatorischen Conventen am Samstagnachmittag wurden gleich zwei einstimmige Beschlüsse für Ehrungen auf den am Abend folgenden Kommers geschlossen. Zum einen wurde unserem Alt-Philistersenior Dr. Peter Motsch die Ehre zu Teil künftig den Titel „Ehrenphilistersenior“ tragen zu dürfen (damit ist er, nach Bbr. Gustav Schneider, erst der Zweite, der diesen Titel erhielt), und zum anderen durfte sich Bbr. Dr. Heiko Fischer über das Ehrenband „bene merenti“ (die höchste Auszeichnung unserer Verbindung) freuen.
Beide Auszeichnungen wurden im Rahmen des Stiftungsfestkommerses am Abend im Veranstaltungszentrum Heiligkreuz in der Zellerau übergeben. Zum Kommers konnten wir neben vielen Bundesbrüdern und Gästen aus nah und fern auch fünf Chargierabordnungen begrüßen. Diese waren die ADV Salia zu Würzburg, AV Athenia Würzburg, K.D.St.V. Carolingia Hohenheim, KDStV Churpfalz zu Mannheim und als krönender Abschluss unsere liebe Freundschaftsverbindung, die K.Ö.St.V. Austria-Wien. War es beim ersten Kommers an diesem Ort noch nicht gelungen, die Bierorgelbegleitung adäquat laut zu gestalten, so hatten wir zwischenzeitlich gelernt und Bbr. David Spang konnte an seinem Keyboard von Anfang an sämtliche Cantus zur Freude aller gut hörbar begleiten.
Als Festredner war Dr. iur. utr. Sven Schultheiß, Leiter der Bundespolizeiinspektion Würzburg, gewonnen worden. Er referierte über das Thema „Als Christ in Saudi-Arabien“ und konnte mit persönlichen Erfahrungen punkten, da er einen Teil seiner Dienstzeit in der deutschen Botschaft in Saudi-Arabien verbracht hatte. Neben den zuvor schon erwähnten Ehrungen konnten sich unsere Bundesbrüder Franz Engert und Dr. Dr. Gosbert Weth über das 100-Semesterband freuen.
Im Anschluss nach dem Kommers konnten alle per Bus-Shuttle auf unser Gothenhaus wechseln, wo noch bis in die Morgenstunden der Kommersausklang gefeiert wurde. Dieser Shuttle war auch bereits zu zwei Abfahrtszeiten vor dem Kommers vom Haus zum Veranstaltungszentrum gefahren.
Den Stiftungsfestgottesdienst am Sonntagmittag zelebrierte unser Verbindungsseelsorger und Philisterconsenior Bbr. Thomas Drexler in der Herz-Jesu Kirche der Mariannhiller Missionare. Der anschließende „Tag der Gothenfamilie“ wurde mit einem zünftigen Spanferkelmittagessen eröffnet. Bei Kaffee und Kuchen am Nachmittag gab auch der Hohe Consenior Bbr. Richard Lehmann seine Damenrede zum Besten. Wegen der mittlerweile erreichten 33 °C erwarteten allerdings auch viele ungeduldig den Fahneneinzug und damit das offizielle Ende des Stiftungsfestes am späten Sonntagnachmittag, um anschließend im Pool Abkühlung zu finden. Das tatsächliche Ende des Stiftungfestes fand allerdings erst in den frühen Montagmorgenstunden statt.
Alles in allem war es ein kleines, aber auch gelungenes Stiftungsfest und auch eine erste Bewährungsprobe für unsere neuen Philisterchargen, die erst seit Jahresbeginn im Amt sind und im kommenden Jahr bereits mit unserem 125. Stiftungsfest ein Jubiläumsstiftungsfest bevorstehen haben.