Gothia ist 120 Jahre alt

Würzburg – K.D.St.V. Gothia Würzburg im CV feierte ihr 120. Stiftungsfest vom 18.06.15 – 21.06 15

Chargierte auf dem 120. StiftungsfestkommersGetreu ihrem Wahlspruch „Cum fide virtus“ feierte die K.D.St.V. Gothia Würzburg im CV ihr 120. Stiftungsfest, das am Donnerstag bei sonnigem Wetter mit einer Schifffahrt auf dem Main startete. Vom Alten Kranen fuhren die Gothenfamilie und eine Reihe von Ehrengästen u.a. Landrat Thomas Habermann stromauf mit musikalischer Begleitung der „Hot Pepper Stompers“ .

Am Freitagabend hieß es dann „Alles Walzer …!“. Im voll besetzten Saalbau Luisengarten spielte die „OMB Big Band Bad Kissingen“ zum Ball auf: Bis in die frühen Morgenstunden schwangen die Gothen und ihre Gäste das Tanzbein. Die Ballnacht endete erst im Morgengrauen auf dem festlich hergerichteten Gothenhaus.

Am Samstag enthüllte dann der Philistersenior der K.D.St.V. Gothia, Dr. Peter Motsch berufsmäßiger Stadtrat a.D.,  die Gedenktafel für die verstorbenen Bundesbrüder auf dem Hauptfriedhof in Würzburg. Dazu wurde das Familiengrab von Bbr. Dr. iur. Ernst Döhling (1881-1953) hergerichtet , das künftig auch  als offizielle Gedenkstätte der K.D.St.V. Gothia Würzburg für ihre verstorbenen Bundesbrüder dienen soll. Bundesbruder Dr. iur. Ernst Döhling wurde am 07.09.1939 von der Gestapo in das KZ Buchenwald eingeliefert. In der Gestapo-Akte hieß es: „handelt es sich bei Dr. Döhling um einen ehem. fanatischen Gegner der nat.soz. Bewegung (…) ein unverbesserlicher ultramontan eingestellter Mensch, dessen weitere Verwahrung das Wohl des Reiches unbedingt gebietet.“ Noch während seiner Haft im Konzentrationslager traf ihn ein sehr schwerer Schicksalschlag. Bei einem Luftangriff auf Würzburg kamen am 19.02.1945 seine Frau, seine Töchter, sämtliche Enkelkinder und sein Schwiegersohn im Echterhaus ums Leben. Döhling kehrte als gebrochener Mann nach der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald in seine Heimatstadt zurück.

Höhepunkt war am Samstagabend der Festkommers im Luisengarten, der souverän vom Senior Marcel Koschek geschlagen wurde. Bbr. Koschek konnte zahlreiche Verbindungen aus Deutschland und Österreich als Gäste begrüßen. Der Philistersenior Dr. Motsch gratulierte Altem Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Theodor Berchem im Rahmen der Festveranstaltung nachträglich zum 80. Geburtstag.

Die Festrede hielt Bundesbruder Dr. Heiko Fischer, Vorstandsvorsitzender der VTG AG. In seiner Festrede mit dem Thema „Verantwortung und Werte in der globalen Wirtschaftswelt“ betonte Bbr. Dr. Fischer , dass das Leitbild des ehrbaren hanseatischen Kaufmanns auch in einer globalen Wirtschaftswelt immer noch Leitschnur für verantwortungsvolles Unternehmertum sein soll. Zur Freiheit des Unternehmers gehört für ihn sowohl  Verantwortung zu übernehmen als auch Vorbild nach innen und außen zu sein.

Das Pontifikalamt am Sonntag im Neumünster zelebrierte Bbr. Dr. Gregor Maria Hanke OSB, Bischof von Eichstätt, der in seiner Predigt auf die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt einging und davor warnte, den Luxusliner Europa nicht zu einem Kutter verkommen zu lassen, dessen einzige Aufgabe es ist, Wirtschaftskrisen zu bewältigen. In einer zusammenwachsenden Welt gilt es, sich darauf zu besinnen, dass die Europäische Union eine Wertegemeinschaft ist. Abschluss des Stiftungsfestes bildete der „Tag der Gothenfamilie“ auf dem Gothenhaus.

Pressemitteilung – Geschrieben von: Bbr. Jörg Steinhoff
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