Am 23. Januar 2025 durften wir erneut einen hochkarätigen Gast auf unserem Haus willkommen heißen:
Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, folgte unserer Einladung und sprach über einige der drängendsten gesundheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit. Im Mittelpunkt des Vortragsabends standen die geplante Krankenhausreform, die gesundheitspolitische Lage des Freistaats und die Zukunft der Pflege. Ein bis auf den letzten Platz gefüllter Kneipsaal, besetzt mit vielen Bundesbrüdern und Ihren Damen, aber auch zahlreichen Cartell- und Farbenbrüdern, schaffte ein eindrucksvolles Ambiente. Unter den Anwesenden durfte der Hohe Senior Tim Widder zudem besonders unseren Würzburger Bischof, Bbr. Dr. Franz Jung, den Landrat des Rhön-Grabfeld-Kreises, Bbr. Thomas Habermann, sowie die Leiter der Würzburger Kliniken und Gesundheitseinrichtungen begrüßen.
Schon vor Beginn des Vortrags war die gespannte Erwartung unter den Bundesbrüdern und Gästen deutlich zu spüren. Die Gesundheitspolitik steht aktuell wie kaum ein anderes Thema im Fokus der gesellschaftlichen Debatte – sei es die angespannte Lage in den Krankenhäusern, die Versorgung im ländlichen Raum oder der zunehmende Fachkräftemangel in der Pflege. Umso wertvoller war es, eine hochrangige Entscheidungsträgerin zu Gast zu haben, die uns aus erster Hand berichten konnte.
Krankenhausreform: Mehr Qualität, aber wie?
In ihrem Vortrag skizzierte Frau Staatsministerin Gerlach zunächst die Kernpunkte der geplanten Krankenhausreform, die sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene für heftige Diskussionen sorgt. Ziel sei es, die stationäre Versorgung effizienter zu gestalten, ohne dabei die wohnortnahe medizinische Betreuung zu gefährden. Ein zentraler Punkt der Reform ist die stärkere Konzentration von medizinischen Leistungen an spezialisierten Standorten – eine Maßnahme, die laut Gerlach einerseits die Qualität der Versorgung steigern soll, andererseits aber für kleinere Krankenhäuser eine echte Herausforderung darstellt.
Gerade in Bayern, wo viele Kliniken in ländlichen Regionen eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen, stellt sich die Frage, wie eine gute Balance zwischen Qualität und Erreichbarkeit gewährleistet werden kann. Die Ministerin betonte, dass der Freistaat hier auf individuelle Lösungen setze und die Reform nicht dazu führen dürfe, dass Patienten in strukturschwachen Gebieten das Nachsehen haben.
Pflege in der Krise – Lösungsansätze für eine Branche
Ein weiterer Schwerpunkt des Abends war die Lage der Pflege. Kaum ein Bereich des Gesundheitssystems steht so unter Druck wie dieser – von Personalmangel über hohe Arbeitsbelastung bis hin zu finanziellen Engpässen in Pflegeeinrichtungen. Die Ministerin machte deutlich, dass die Stärkung der Pflegeberufe für die Staatsregierung oberste Priorität habe. Neben besseren Arbeitsbedingungen und einer fairen Bezahlung müsse es vor allem darum gehen, das Berufsbild attraktiver zu gestalten.
Genussvoller Ausklang bei angeregten Gesprächen






• Fotos: Stephan Hieronymus
Nach dem offiziellen Teil des Abends ging es nahtlos in den geselligen Teil über. Ein hervorragender Stehimbiss mit erstklassigen Speisen und einem guten Glas Wein bot die Gelegenheit, mit der Staatsministerin in kleiner Runde ins persönliche Gespräch zu kommen. Gerade dieser lockere Austausch zeigte einmal mehr, wie wichtig es ist, sich über aktuelle gesellschaftliche Fragen auszutauschen und verschiedene Perspektiven kennenzulernen.
Ein herzlicher Dank geht an Staatsministerin Judith Gerlach für ihren Besuch und den offenen, erkenntnisreichen Dialog. Derartige Veranstaltungen unterstreichen, dass unsere Verbindung nicht nur eine traditionsbewusste Gemeinschaft ist, sondern auch eine Plattform für kritische Debatten und akademischen Austausch bietet.